Renault Clio Betriebsanleitung und Reparaturanleitung

Reparaturanleitung - Renault Clio :: Die benzin-einspritzanlage

Reparaturanleitung - Renault Clio / Die benzin-einspritzanlage

Die renault clio-benzinmotoren sind mit einer elektronischen einspritzanlage von bendix ausgerüstet. Die regelung des zünd- und einspritzsystems wird von einem gemeinsamen steuergerät übernommen. In diesem kapitel wird hauptsächlich auf den einspritzteil des systems eingegangen.

Alle teile der einspritzanlage sind langzeitstabil; reparaturen sind daher äußerst selten. Bei ausfall von sensoren schaltet das steuergerät auf ein notlaufprogramm um. In diesem fall ruckelt der motor stark, und es treten mängel im fahrverhalten auf. Die werkstatt kann die auftretenden fehler mit einem diagnosegerät abfragen und gezielt beheben. Ein großteil der systematischen überprüfungsarbeiten ist nur mit einem teueren prüfgerät von renault und entsprechenden fachkenntnissen möglich. Daher ist hier nur eine auswahl an grundlegenden arbeiten beschrieben.

Schemazeichnung der bendix-einpunkt-einspritzanlage (spi)

Renault Clio Reparaturanleitung. Schemazeichnung der bendix-einpunkt-einspritzanlage


  1. Temperaturfühler kühlmittel
  2.  klopfsensor
  3.  impulsgeber für drehzahl/ot
  4.  einspritzventil
  5.  temperaturfühler ansaugluft
  6.  drosselklappenpotentiometer
  7.  motor für leerlaufregulierung
  8.  bosch-drosselklappengehäuse
  9.  fühler für saugrohrdruck
  10.  steuergerät mit relaiseinheit; einbauort: im wasserkasten rechts.
  11.  Zünd-leistungsmodul
  12.  unterdruck-entlüftungsventil
  13.  elektroventil
  14.  aktivkohlefilter
  15.  kraftstoffilter
  16.  kraftstofftank
  17.  kraftstoffpumpe einbauort: im tank.
  18.  Lambdasonde
  19.  rückschlagventil
  20.  katalysator

C1 bis C4 - verengungen (kalibrierungen) im motor-entlüftungssystem.

Die einpunkt-einspritzung spi (spi = single-point-injection), fahrzeuge bis 65 kw/88 ps

Bei der elektronischen bendix einpunkt-einspritzanlage (single-point) wird der kraftstoff stoßweise in das ansaugrohr eingespritzt. Dabei hat die einpunkt-einspritzung, im gegensatz zum mehrpunkt-einspritzsystem, nur ein zentrales einspritzventil für alle zylinder. Die verteilung des kraftstoffs auf die einzelnen zylinder erfolgt wie bei einem herkömmlichen vergaser durch das sammelsaugrohr.

Der kraftstoff wird aus dem kraftstoffbehälter von der elektrischen kraftstoffpumpe angesaugt und über den kraftstoffilter zur einspritzeinheit gefördert. Ein druckregler im einspritzgehäuse sorgt dafür, daß der druck im kraftstoffsystem konstant auf ca. 1 Bar gehalten wird.

Die luftmenge wird vom motor über den luftfilter angesaugt und gelangt in die einspritzeinheit. In der einspritzeinheit sitzt das einspritzventil über der vom gaszug betätigten drosselklappe.

Je nach gewünschter motorleistung tritt der fahrer das gaspedal nieder und winkelt damit die drosselklappe in der einspritzeinheit an. Ein potentiometer an der drosselklappenwelle übermittelt dem steuergerät den drosselklappenwinkel. Das steuergerät mißt der angesaugten luftmenge die richtige kraftstoffmenge zu. Als maß für die eingelassene luftmenge wird die drosselklappenstellung und die motordrehzahl genommen.

Die drehzahl wird über den induktiven impulsgeber, der auch für die zündung benötigt wird, am schwungrad abgenommen.

Als zusätzliche information wird der unterdruck im ansaugkrümmer berücksichtigt. Der fühler für saugrohrdruck sitzt an der spritzwand und ist mit einer unterdruckleitung mit dem saugrohr verbunden.

Das steuergerät der zünd-/einspritzanlage regelt entsprechend der gemessenen luftmenge und der jeweiligen motordrehzahl die einspritzzeit und dadurch die einspritzmenge nach einem vorgegebenen kennfeld. Bei längerer öffnung des einspritzventils wird pro kurbelwellenumdrehung mehr kraftstoff eingespritzt. Das steuergerät befindet sich in einem gehäuse im rechten wasserkasten (im motorraum unterhalb der windschutzscheibe).

Zusatzliche fühler und steuerteile sorgen bei allen fahrsituationen für die richtig bemessene kraftstoffmenge:

  •  der drosselklappenschalter sitzt direkt an der drosselklappenwelle.

    Er übermittelt dem steuergerät die leerlauf- sowie die vollaststeliung der drosselklappe. In der leerlaufstellung öffnet oder schließt das steuergerät über einen stellmotor die drosselklappe und regelt dadurch die leerlaufdrehzahl auf den sollwert ein.

  •  Die lambdasonde (sauerstoffsensor) mißt den sauerstoffgehalt im abgasstrom und schickt entsprechende spannungssignale an das steuergerät. Daraufhin verändert das steuergerät das angesaugte kraftstoff-/luftverhältnis, so daß die abgase im katalysator optimal nachverbrannt werden.
  •  Der ansaugluft-temperaturfühler mißt die temperatur der angesaugten luft, ein zweiter temperaturfühler am motorblock mißt die kühlmitteltemperatur.
  • Das magnetventil für tankentlüftung wird je nach betriebszustand des motors angesteuert. Auftretende kraftstoffdämpfe im tank werden von einem aktivkohlefilter gespeichert und über das ventil der verbrennung zugeführt. Die kraftstoffdämpfe werden also durch den aktivkohlefilter größtenteils wirtschaftlich genutzt und gelangen nicht ins freie.

Die bendix mehrpunkt-einspritzung mpi (mpi = multipoint- injection) im 16-ventil-motor mit 99 kw/135 ps

Die elektronische mehrpunkt-benzineinspritzanlage von bendix verfügt über 4 einspritzdüsen (eine für jeden zylinder), die gleichzeitig einmal pro kurbelwellenumdrehung betätigt werden und den kraftstoff direkt vor die einlaßventile einspritzen.

Der kraftstoff wird aus dem kraftstoffbehälter von der elektrischen kraftstoffpumpe angesaugt und über den kraftstoffilter zum verteilerrohr und dann zu den einspritzdüsen gefördert.

Ein druckregler am verteilerrohr regelt den druck im kraftstoffsystem in abhängigkeit vom ansaug-unterdruck auf 2,5 bis 3,0 bar.

Der unterdruck im ansaugkrümmer hängt von der drosselklappenstellung (gaspedalstellung) sowie der motordrehzahl ab.

Der unterdruck im ansaugkrümmer wird über einen fühler erfaßt und dient dem steuergerät zusammen mit der momentanen motordrehzahl als maß für die angesaugte luftmenge. Der fühler für saugrohrdruck und der induktive impulsgeber sind wie bei der einpunkt-einspritzanlage ausgeführt.

Das steuergerät der zünd-/einspritzanlage regelt entsprechend der gemessenen luftmenge und der jeweiligen motordrehzahl die einspritzzeit und dadurch die einspritzmenge nach einem vorgegebenen kennfeld.

Zusätzliche fühler und bauteile sorgen bei allen fahrsituationen für die richtig bemessene luft-/kraftstoffmenge:

  •  drosselklappenschalter/drosselklappenpotentiometer, temperaturfühler, lambdasonde und tankentlüftung sind weitgehend baugleich wie in der einpunkt-einspritzanlage.
  •  Der leerlaufsteller (magnetventil) regelt die luftzufuhr des motors unter umgehung der drosselklappe. Dadurch wird vor allem während der warmlaufphase die motordrehzahl stabilisiert.
  •  Das kaltstartventil spritzt bei kaltem motor (kühlmitteltemperatur unter +20 c) sowie während des motorstarts zusätzlich kraftstoff in das motor-saugrohr ein.
  •  Während der warmlaufphase des motors wird das drosselklappengehäuse (hersteller fa. Pierburg) durch einen vorwärmwiderstand aufgeheizt. Dies führt zu geringerem verbrauch und besserem motorlauf.
  •  Das steuergerät berücksichtigt bei der steuerung von zündung/ einspritzung außerdem die fahrzeuggeschwindigkeit, zur erkennung der geschwindigkeit hat die tachowelle einen elektrischen signalgeber.
  •  Bei drehzahlen über 7000/min schaltet sich die einspritzanlage ab, damit motorschäden vermieden werden.
Siehe auch:

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